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Ihre Logopädie-Praxis in Jena, Stadtroda und Erfurt
Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
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DYSARTHRIE BEI MORBUS PARKINSON
Die Dysarthrie bei Morbus Parkinson unterscheidet sich deutlich von anderen neurogenen Sprechstörungen. Sie verlangt als fortschreitende Sprechstörung nach einem frühzeitigen Behandlungsbeginn und speziellen Behandlungsmethoden. |
Ursachen:
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Tremor (Zittern), Rigor (Steifigkeit) und Akinese (Bewegungs-verarmung) als Kardinalsymptome des Morbus Parkinson wirken sich auf Atmung, Stimme und Artikulation aus und stören deren koor-
diniertes Zusammenspiel. Es kommt zu Störungen der Sprechmotorik, der Stimmgebung und der Sprechatmung.
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Erscheinungsformen der Dysarthrie:
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Artikulationsunschärfe/undeutliches Sprechen
überhöhtes Sprechtempo
stotterähnliche Symptome, wie Wiederholung von Lauten, Silben
oder Wörtern
„Sprechfreezing” (Einfrieren von Sprechbewegungen),
Initiierungsprobleme
monotone Sprechweise
leise, raue und/oder behauchte Stimme, Stimmzittern
(Stimmtremor) |
nonverbale Symptome
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Hypomimie, d. h. eingeschränkte oder fehlende mimische
Ausdrucksfähigkeit
unkontrollierter Speichelfluss
veränderte Selbstwahrnehmung in Bezug auf Sprechtempo und
Sprechlautstärke |
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Logopädische Therapie:
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Ein speziell für Parkinson-Patienten entwickeltes, wissenschaftlich er-
probtes und effektives Therapieverfahren ist das Lee-Silverman-Voice-Treatment (LSVT), welches in unserer Praxis angewendet wird.
Die Methode wurde 1987 von Lorraine Ramig und Carolyn Bonitati in den USA entwickelt und unterscheidet sich deutlich von der herkömmli-
chen logopädischen Therapie der Dysarthrie. Nach dem Motto „All you need is loud” liegt der Focus der Therapie auf dem Bereich Stimme.
Es gibt Hinweise darauf, dass der Stimme im Sprechsystem eine Schlüsselrolle zukommt. Allein durch die Erhöhung der Sprechlautstär-
ke durch ein intensives Stimmtraining wird eine Verbesserung der Ver-
ständlichkeit, der Sprechmelodie und der Atmung erreicht (sogenannte cross-over-Effekte).
Während der über 15-jährigen klinischen Forschung zeigten sich folgende wichtige Ergebnisse:
Durch LSVT nimmt die Sprechlautstärke zu, die Verständlichkeit und das Schlucken verbessern sich, der Gesichtsausdruck wird lebendiger und neurologische Funktionen verbessern sich (PET).
Folgende Grundprinzipien kennzeichnen das LSVT aus:
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Intensität: 4x wöchentlich 60 min., 4 Wochen lang
vermehrte Anstrengung („high effort”)
alleiniger Stimmschwerpunkt („voice-focus”)
Neueinstellung der Wahrnehmung (calibration)
Quantifizierung (objektive, messbare Dokumentation) |
Eine Behandlung mit dem LSVT führen wir nach Verordnung durch den Arzt und erfolgter logopädischer Diagnostik durch (privat und alle Kassen). Wünschenswert ist auch eine vorherige HNO-ärztliche Untersuchung der Stimmfunktion.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website der
LSVT-Foundation unter: www.lsvt.org
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QUERSCHNITTLÄHMUNGEN
Zervikale und thorakale Schädigungen bei Querschnittlämungen können zu Störungen des Sprechens, der Stimme und des Schluckens führen. Veränderungen der Atemmechanik machen häufig eine Beat-
mung und die Anlage eines Tracheostomas nötig.
Diese besondere Situation von Querschnitt-Patienten erfordert eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arzt, Physiothera-
peuten, Ergotherapeuten und Logopäden. |
Die Logopädische Therapie beinhaltet:
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Trachealkanülenmanagement mit dem Ziel der Dekanülierung bei
ausreichender Spontanatmung und wirksamen Schutzmechanismen (Husten, Rachenreinigung)
Atemtherapie und die Anbahnung bzw. Optimierung der
Stimmfunktion und des Sprechens
Schlucktherapie mit dem Ziel des Erreichens einer sicheren
Schlucksequenz
soweit möglich strukturierter Kostaufbau
funktionelles Training bei Patienten mit technischen Atemhilfen
(Dauerbeatmung, Zwerchfellschrittmacher) |
Alle Therapeuten unseres Teams, die mit schluckgestörten Patienten arbeiten, sind deshalb ausgebildet im Trachealkanülenmanagement
und verfügen über Erfahrung in der Dysphagiebehandlung.
Regelmäßige Fallbesprechungen, ein intensiver Austausch im Team
und regelmäßige Fortbildungen helfen, Patienten optimal logopädisch zu versorgen.
Die Therapie erfolgt in der Regel nach Verordnung durch den Arzt (privat und alle Kassen).
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WACHKOMA
Was ist Wachkoma:
Im medizinischen Sinne ist Wachkoma die Folge eines Funktionsausfal-
les der Großhirnrinde nach einer schweren Hirnschädigung, wobei das Stammhirn weitgehend intakt und die Vitalfunktionen erhalten bleiben.
In seinem Memorandum „Der Wachkoma-Patient als Mitbürger” be-
schreibt Dr. Andreas Zieger treffend:
„Wachkoma ist eine extreme Lebensform von Menschen nach einer schweren Hirnschädigung, die einer intensiven akutmedizinischen Be-
handlung und Pflege, einschließlich Frührehabilitation, mit anschließen-
der qualifizierter Langzeitversorgung zu Hause oder in einer Einrichtung zur Schwerstpflege (Phase F) bedürfen. Die Sicherung des Lebens und die Verbesserung der Lebensqualität dieser Menschen ist keine Aufgabe, die von der Medizin allein gelöst werden kann, sondern bedarf der sozialen Aufmerksamkeit, Achtung und tatkräftigen Hilfe der ganzen Gesellschaft.” |
Logopädische Therapie:
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Sie ist eine wichtige Therapiesäule in der Langzeitversorgung von Wachkoma-Patienten. Nicht die Sprache als Mittel zur Kommunikation steht dabei im Vordergrund, sondern vielmehr die Beratung, Beglei-
tung und Therapie von Schluckstörungen, Trachealkanülenmanage-
ment und die Mundpflege. Positive Entwicklungen sind dabei sogar nach Jahren noch möglich und helfen, die Lebenssituation und Lebens-
qualität zu verbessern. Funktionserhaltung des Atem- und Schlucktrak-
tes sowie das Verhindern negativer Folgen einer monate- oder jahre-
langen reizarmen Situation des facio-oralen Traktes (Mund- und Ge-
sichtsbereiches) , wie sensorische Deprivation, pathologische Reflexe
(z. B. Beißreflex) und Intoleranz von Berührung oder gar Mundpflege, sind wichtige Aufgaben der logopädischen Therapie.
Inhalte logopädischer Therapie können dabei sein:
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Stimulation des Schluckreflexes
Stimulation der facio-oralen Muskulatur
(z. B. Mund, Zunge, Kehlkopf)
sensorische Stimulation
(Geschmacksreize, Geruchsreize, Berührungsreize)
therapeutische Mundpflege
Kanülenmanagement, ggf. mit dem Ziel der Dekanülierung
in Abhängigkeit von der Rehabilitationsphase Anbahnung
nonverbaler oder verbaler Kommunikation |
Die logopädische Therapie erfolg in der Regel nach Verordnung durch den Arzt (privat und alle Kassen).
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